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Gartenpflege im Herbst

Lesezeit: 9 min.
Erstellt am: 21.09.2020, Aktualisiert am: 12.09.2023

Die richtige Gartenpflege im Herbst ist entscheidend für ein gutes Überwintern Ihrer Pflanzen, eine schöne Blütenpracht im Frühling und einen entspannten Start in die nächste Gartensaison mit guten Erträgen.

Sobald das schöne Wetter vorbei ist, wird der den Sommer über liebevoll gepflegte Garten leider von vielen Menschen etwas vernachlässigt. Dabei ist die richtige Pflege im Herbst entscheidend für ein gutes Überwintern, eine schöne Blütenpracht im Frühling und einen entspannten Start in die nächste Gartensaison. 

Der Ast eines Ahornbaumes mit gelbem Herbstlaub vor blauem Himmel

Wenn die Tage kürzer werden, ist im Garten viel zu tun: Im Herbst sollte man zum Beispiel regelmäßig das Laub von Rasen und Beeten entfernen, um Krankheiten und Schädlinge zu verhindern. Der Rasen benötigt vor dem Winter noch eine Düngung und eventuell eine Vertikutierung. Verblühte Stauden und Blumen werden zurückgeschnitten, während junge Bäume und Sträucher vor Frost geschützt werden müssen. Viele Gehölze, insbesondere Obstbäume, profitieren von einem Herbstschnitt. Jetzt ist auch die Zeit, Blumenzwiebeln für den Frühjahrsflor zu setzen. Gemüsebeete können umgegraben und mit Kompost angereichert werden. Trotz kühlerer Temperaturen ist das Gießen weiterhin wichtig. Kübelpflanzen, die nicht winterhart sind, finden im Haus Schutz. Und schließlich bietet der Herbst mit seinem organischen Material eine hervorragende Gelegenheit, den Komposthaufen zu bereichern. All diese Maßnahmen legen den Grundstein für einen blühenden und gesunden Garten im nächsten Jahr - hier stellen wir Ihnen diese vor.

Den Garten richtig auf den Winter vorbereiten - Das ist jetzt zu tun

Im Herbst fallen verschiedenste Arbeiten im Garten an - zum einen lassen die Bäume ihr Laub fallen, welches auf unserem Rasen liegen bleibt. Zum anderen müssen der Rasen und die Pflanzen entsprechend auf den Winter vorbereitet werden. In anderen Worten: Wir müssen den Garten muss winterfest machen - und dabei sind so einige Kleinigkeiten und wichtige Besonderheiten zu beachten, was den Rückschnitt und die Überwinterung verschiedener Pflanzen im Garten angeht!

Frisch geerntete Äpfel und ein Einmachglas

Nicht zuletzt bricht mit dem Spätsommer und Herbst auch die Erntesaison für späte Obst- und Gemüsesorten an - ganz klassisch natürlich: Äpfel und Kürbisse, aber das ist noch lange nicht alles!

Gleichzeitig ist jetzt die richtige Zeit um Obstbäume, Beerensträucher sowie Frühblüher und viele andere Pflanzen einzupflanzen. Die Herbstmonate sind optimal geeignet, da die Pflanzen sowohl von der Restwärme im Boden, als auch von der Feuchtigkeit des Winterhalbjahres profitieren. Die Erde wird gut durchwurzeln, sodass sie einen unübersehbaren Wachstumsvorsprung gegenüber Frühjahrspflanzungen haben. Weniger frostharte Bäume und Sträucher sollten erst im Frühjahr gepflanzt werden.

Rasen mähen und Rasenpflege im Herbst!

Bis zu welchem Zeitpunkt kann der Rasen im Herbst gemäht werden und mit welcher Schnitthöhe?

Damit der Rasen gestärkt in den Winter gehen kann, benötigt er im Herbst noch ein letztes Mal viel Licht und Luft, um nochmals stark nachzuwachsen. Dafür kann der Rasen bis Mitte September nochmals auf niedrigster Stufe gemäht werden. 

Danach sollten sie immer mindestens 5 cm Grashöhe stehen lassen. Anfang November sollte noch ein letztes Mal gemäht werden, bevor der Rasen dann in die Winterruhe geht.

Husqvarna Benzin-Rasenmäher

Wichtig: Die Herbstdüngung

Damit der Rasen die kalte, nasse und nährstoffarme Winterzeit gut übersteht sollte ein spezieller Herbstdünger ausgebracht werden. Herbstdünger hat im Vergleich zu normalem Rasendünger einen viel höheren Kaliumanteil und festigt dadurch die Grashalme und macht sie frostsicher. 

Auf herkömmlichen Rasendünger sollten Sie im Herbst unbedingt verzichten, da das Gras sonst schneller wächst und die einzelnen Halme dadurch dünner und frostanfälliger werden.

Vertikutieren: Moos vermeiden

Mit dem Gardena Vertikutierer-Aufsatz können Sie den rasen einfach von Hand belüften

Für vermooste, stark beanspruchte Rasenflächen empfiehlt es sich, im Herbst ein zweites Mal zu vertikutieren. Tun Sie dies jedoch rechtzeitig vor dem Einsetzen des ersten Bodenfrostes! So kann sich die Grasnarbe optimal regenerieren. 

Wer Laubbäume im Garten hat, sollte den Rasen regelmäßig von heruntergefallenen Blättern befreien. Unter den Blättern entstehen sonst dunkle und feuchte Stellen, die ideale Wachstumsvoraussetzungen für Moos und Pilze bieten. 

Herbstlaub im Garten einsammeln: ja oder nein?

Bereits Ende September sind die ersten bunt verfärbten Blätter zu sehen. Nicht mehr lange, bis die Natur uns ihr farbenfrohes Blätterdach präsentiert und bis diese Blätter dann irgendwann herunterfallen und den Boden bedecken. Doch nicht überall sind die Blätter auf dem Boden erwünscht!

Wenn der Rasen lange von Laub bedeckt ist, beginnt er zu faulen. Im Frühjahr drohen an diesen Stellen unschöne gelbe Flecken. Deshalb sollte das Laub regelmäßig mit einem Rechen zusammengetragen und eingesammelt werden. Spätestens, wenn wir den Rasen mähen wollen, müssen wir die Rasenfläche vorher frei machen.

Ein Haufen buntes Herbstlaub im Gegenlicht

Wenn möglich, sollte das Laub kompostiert werden - jedoch kommt der Kompostbehälter so schnell an seine Grenzen. Alternativ kann das Laub in anderen Bereich des Gartens, beispielsweise in Blumenbeeten und an der Randzone einfach liegen bleiben. 

Das bietet gleich mehrere zusätzliche Vorteile:

  • Laub bietet Frostschutz für die Pflanzen
  • Laubhaufen sind wichtige Winterquartiere für Tiere und Insekten im Garten
  • weniger Kompostabfälle

Ein Teil kann also eingesammelt werden, während ein anderer durchaus liegen bleiben kann, weil er im Ökosystem eine Rolle spielt.

Ein Laubbläser oder Laubsauger verspricht eine große Arbeitserleichterung, insbesondere bei großen Gartengrundstücken mit entsprechend vielen Laubbäumen und großen zu bereinigenden Flächen. Dank fortschrittlicher Akkutechnologie können sie auch umweltschonend und mit geringer Lärmbelästigung eingesetzt werden.

Allerdings ist ihr Einsatz dennoch umstritten, da sie eine Gefahr für kleine Tiere und Insekten darstellen. Daher ist es durchaus empfehlenswert, im Garten auch einen Rechen zur Hand zu haben. Laubbläser können auf dem restlichen Grundstück bedenkenlos eingesetzt werden: z.B. um die Einfahrt oder den Gehweg von Laub zu befreien.

Hecke schneiden im Herbst

Falls Sie Ihre Hecken nicht schon zurückgeschnitten haben, können Sie das Zurückschneiden problemlos auch im Herbst noch machen.

Bei immergrünen-Hecken sollte jedoch aufgepasst werden, dass keine Löcher in die Hecke geschnitten werden, da diese erst im Frühjahr wieder zuwachsen würden und die Hecke über den Winter kahl und löchrig bliebe. 

Genau wie bei der Rasenpflege sollte herabgefallenes, nasses Laub auch von der Hecke entfernt werden, damit die Hecke frei von Schimmelpilzen bleibt. Ist der Kompost schon überfüllt, sammeln Sie das Laub auf einem separaten Haufen. Kleine Tiere, z.B. Igel und Mäuse, suchen im Winter gerne Schutz in solchen Laubhaufen.

Gartengeräte für den Ast- & Heckenschnitt

Bäume und Hecken richtig zurückschneiden!

Damit Ihre Bäumchen, Hecken und Sträucher im nächsten Jahr wieder richtig aufblühen, sollten sie vor dem Winter zurückgeschnitten werden. 

Aber Achtung! Nicht alle Sträucher sollten vor dem Winter zurückgeschnitten werden. Informieren Sie sich vor dem Rückschnitt genauer:

Sträucher, die im Frühjahr blühen, werden selbstredend erst nach der Blüte im Frühling geschnitten und sollten im Herbst in Ruhe gelassen werden. Auch Heidepflanzen werden immer erst im Frühjahr zurückgeschnitten.

Triebe systematisch kappen

Die meisten Beerensträucher, Wildrosen, Holunder und Haselnuss dagegen sollten noch im Spätsommer oder Herbst zurückgeschnitten werden. Bei den Letztgenannten kann gut ein Drittel der alten Triebe an der Basis entfernt werden, damit die neuen Triebe im Frühling genug Sonne abbekommen. Beim Großteil aller Beerensträucher können Sie genauso verfahren.

Bei Wildrosen dagegen genügt es meist schon, wenn nur abgestorbene Triebe weggeschnitten werden. Wer seine Rose lieber dichter wachsen sehen möchte, der sollte ebenfalls ein Drittel der alten Sprösslinge entfernen.

Zum Rückschneiden sollten scharfe, stabile Astscheren verwendet werden, damit die Schnittkanten gerade sind und die Sträucher nicht unnötig verletzt werden.

Laub & Schnittgut übrig? Legen Sie ein Hochbeet an!

Hochbeet bauen - Anleitung, Kaufberatung, nützliche Infos | Mein-Gartenshop24.de

Der ganze Rückschnitt von Büschen und Bäumen ist für den eigenen Kompost meist zu groß und verrottet zu langsam, daher bringen viele Gartenbesitzer den Grünschnitt auf einen Häckselplatz oder eine Deponie. Aber nicht so schnell: Wenn Sie im Frühjahr und Sommer gerne eigene Kräuter und Gemüse ernten, sollten sie den Strauchschnitt für ein eigenes Hochbeet verwenden!

Die unterste Schicht der praktischen Hochbeete besteht nämlich aus groben Holzabfällen, die genug Lücken für die richtige Durchlüftung lassen und nur langsam verrotten.

Kaltkeimer pflanzen: Blühende Frühlingsgärten entstehen im Herbst

Die meisten der heimischen Gartenblumen sind Kaltkeimer, bzw. Frostkeimer und müssen daher schon im Herbst gepflanzt werden. Die Pflanze benötigt Frost als Indikator dafür, nicht zu früh zu keimen. Vereinfacht erklärt, bedeutet Kaltkeimer, dass die Schale der Samen erst durch Kälte aufgebrochen wird und die Pflanze dann ganz langsam mit dem Keimen beginnt. 

Zu den Kaltkeimern gehören unter anderem: 

  • Tulpen
  • Schneeglöckchen
  • Narzissen
  • Hyazinthen
  • Krokusse
Blumenzwiebeln von kaltkeimenden Pflanzen werden im Herbst gepflanzt.

Empfindliche Pflanzen richtig überwintern

Viele Topf- und Balkonpflanzen können nicht tief genug wurzeln um den Winter draußen zu überstehen. Daher müssen sie für den Winter ins Warme geholt werden um nicht zu erfrieren. Kälteempfindliche Pflanzen, die im Garten gepflanzt sind und sehr tiefe Wurzeln haben, können im Freien überwintern. Zur Sicherheit sollten sie aber mit Zweigen oder einem Wintervlies bedeckt werden.

Ein solches Vlies hat den Vorteil, dass es lichtdurchlässig und atmungsaktiv ist. Auch wenn das Pflanzenwachstum die Wintermonate über gestoppt ist, ist es wichtig, dass neben dem Frostschutz und der Wärmespeicherung sicher gestellt bleibt, dass ausreichend Luft an die Pflanzen gelangt. 

Gartenmöbel, Gartengeräte und Co. sicher einlagern

Sind alle Gartenarbeiten abgeschlossen müssen auch die Gartengeräte richtig gepflegt werden. Je nach Zustand müssen die Geräte gereinigt, geölt oder repariert werden. 

  • Bei benzinbetriebenen Gartengeräten sollten die Tanks entleert werden. Zweitaktmischungen können sich bei langer Standzeit entmischen und so den Benzinfilter zusetzen.
  • Bei Akkugeräten sollte unbedingt der Akku entnommen und an einem wärmeren Ort wie dem Keller oder im Haus gelagert werden.

Der Lagerort für die Gartengeräte sollte am besten trocken und vor Witterung geschützt sein, so wie ein Geräte- oder Gartenhaus. Vor dem Einlagern überprüfen Sie bei älteren Gartenhäusern Türe, Fenster und das Dach auf Undichtigkeiten.

Die Gartenmöbel am Besten nochmal kurz säubern und dann an einem trockenen und vor der Witterung geschützen Ort einlagern. Wenn Sie Ihre Gartenmöbel draußen stehen lassen wollen, empfiehlt sich eine wasserdichte aber atmungsaktive Abdeckhaube.

Tipp: Bevor Rasenmäher und Co ins Gerätehaus kommen, sollten die Geräte, die Sie im Winter benötigen, wie Schneeschaufel, Streuwagen und Kehrbesen, nach vorne geräumt werden.

Auch die elektrischen Geräte im Garten sollten nicht vergessen werden: Wasserpumpen in Brunnen oder Teichen sollten aus dem Wasser genommen, gereinigt und an einem trockenen Ort gelagert werden.

Wasser abdrehen & Frostschäden vermeiden

Hahn einer Wasserleitung

Da Wasser sich beim Gefrieren ausdehnt und mehr Platz benötigt als im flüssigen Zustand, sollten Sie alle wasserfassenden Gefäße und Leitungen im Garten komplett entleeren.

Nicht-frostsichere Außen-Wasserhähne sollten im Keller abgedreht werden, um Schäden an den Leitungen zu vermeiden. Damit auch Gartenschläuche nicht vom gefrierenden Wasser gesprengt werden, sollten sie vollständig entleert werden. Auch Bewässerungssysteme wie das Gardena Micro-Drip-System sollten vor dem ersten Frost abgestellt und restentleert werden.

Auch große Wassergefäße wie Regentonnen sind vor Frostschäden nicht sicher, daher sollten sie vor dem Winter komplett restentleert werden. Das gefrierende Wasser würde sonst im schlimmsten Fall Risse in der Tonne verursachen.

Teichpflege im Herbst

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Sobald die Tage kürzer werden und immer weniger Sonnenstrahlen auf den Teich fallen, muss einiges getan werden um die Wasserqualität zu erhalten und so die Teichbewohner zu schützen. Beispielsweise sollte Herbstlaub immer abgefischt oder direkt durch ein Laubschutznetz aufgefangen werden.

Die Teichtechnik sollte gereinigt und ins Trockene gebracht werden. Nicht winterfeste Pflanzen müssen entnommen und in eine frostsichere Umgebung gebracht werden.

Das Wichtigste für Sie zusammengefasst

Hier sind einige zentrale Aspekte der Herbstgartenpflege und die Gründe dafür auf einen Blick zusammengefasst:

  • Laub entfernen: Das herabfallende Laub sollte regelmäßig von Rasenflächen und Beeten entfernt werden. Liegengebliebenes Laub kann den Rasen ersticken und ist ein potenzieller Nährboden für Krankheiten und Schädlinge.
  • Rasenpflege: Der Rasen kann im frühen Herbst ein letztes Mal gedüngt werden, um ihm wichtige Nährstoffe für den Winter zu geben. Außerdem empfiehlt sich das Vertikutieren, um Moos und Rasenfilz zu entfernen und die Belüftung zu verbessern.
  • Stauden und Sommerblumen: Verblühte Stauden und Sommerblumen sollten zurückgeschnitten werden. Einige Stauden können auch geteilt und neu gepflanzt werden.
  • Winterharte Pflanzen schützen: Junge Bäume, Sträucher und winterharte Stauden sollten vor Frost geschützt werden, z.B. durch Mulchen oder das Anhäufen von Erde.
  • Gehölze schneiden: Viele Gehölze, insbesondere Obstbäume, können im Herbst beschnitten werden. Das fördert ihr Wachstum und die Fruchtbildung im nächsten Jahr.
  • Pflanzzeit für Blumenzwiebeln: Der Herbst ist die ideale Zeit, um Blumenzwiebeln wie Tulpen, Narzissen und Krokusse zu pflanzen, damit sie im Frühling blühen.
  • Gemüsebeete vorbereiten: Nach der Ernte können Gemüsebeete umgegraben und mit Kompost oder organischem Dünger angereichert werden, um den Boden für die nächste Saison zu verbessern.
  • Gießen: Trotz kühlerer Temperaturen benötigen Pflanzen weiterhin Wasser. Insbesondere immergrüne Pflanzen sollten vor dem ersten Frost gut gewässert werden, um Austrocknen zu verhindern.
  • Kübelpflanzen ins Haus oder das Gewächshaus holen: Viele Kübelpflanzen sind nicht winterhart und sollten vor dem ersten Frost in ein frostfreies Winterquartier gebracht werden.
  • Kompostieren: Der Herbst liefert viel organisches Material wie Laub, abgeschnittene Pflanzenteile und Erntereste, das kompostiert werden kann, um wertvollen Dünger für die kommenden Jahre zu erzeugen.
  • Die gründliche Herbstpflege sorgt dafür, dass Pflanzen, Rasen und Erde optimal auf die winterlichen Bedingungen vorbereitet sind und ermöglicht einen gesunden, kräftigen Start in die nächste Gartensaison.

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